Göppingen in den Jahren zwischen 1955 und 1980 – das war eine Stadt, die eine besonders dynamische Phase ihrer Geschichte durchlebte. Göppingen erfuhr in diesem Vierteljahrhundert einen vielschichtigen und mitunter grundlegenden Wandel, nicht nur auf politischem, gesellschaftlichem oder kulturellem Gebiet. Besonders augenfällig veränderte sich das Stadtbild. Bis heute sind die damals entstandenen Bauten prägend.
Während zu Beginn der betrachteten Zeit, in den 1950er Jahren, noch zahlreiche Schornsteine die Silhouette der Industriestadt Göppingen dominierten, waren es 25 Jahre später zahlreiche Wohn- und Dienstleistungsgebäude, die in die Höhe strebten. Damit einhergehend verschwanden im Rahmen der so genannten Altstadtsanierung Teile des alten Göppingen für immer. Demgegenüber dehnte sich die Stadt flächenmäßig aus und um den alten Stadtkern herum gruppierten sich neue Wohnviertel, nicht zuletzt in den Stadtbezirken.
Doch auch im kulturellen Bereich war die Zeit von der Mitte der 1950er bis zu Beginn der 1980er Jahre bedeutsam. Diese Zeitspanne deckt sich nahezu mit der Amtszeit des
rührigen Oberbürgermeisters Dr. Herbert König, der bestrebt war, Göppingen in einer umfassenden Weise zu der „Filstalmetropole“ zu machen. Zahlreiche bis in unsere Gegenwart wirkende Ideen und Initiativen gehen auf ihn zurück. So schloss OB König zum Beispiel die Städtepartnerschaften mit Foggia und Klosterneuburg oder verlieh dem Göppinger „Nationalfest“, dem Maientag, sein heutiges Gepräge.
Aber auch die Stadtgesellschaft entwickelte bemerkenswerte und bisweilen nachhaltige Aktivitäten. Aus einem Schultheaterprojekt, der „Dram.AG“, heraus, machte so mancher Göppinger Sprössling später eine beachtliche Berufskarriere „auf den Brettern, die die Welt bedeuten“.
Auch die Göppinger Museumslandschaft erfuhr damals wesentliche Erweiterungen und Bereicherungen: Im Jahre 1970 wurde in der Jebenhäuser Badherberge das Naturkundliche Museum eingerichtet und 1977 in Hohenstaufen ein Ausstellungsraum zur Geschichte der Staufer.
Das Städtische Museum im Storchen bestand bereits seit Juli 1949. Damit kann das Haus diesen Sommer seinen 75. Geburtstag feiern – Die Sonderausstellung nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, auf die für Göppingen in vielerlei Hinsicht bewegten Jahre zwischen 1955 und 1980 zu blicken. Dabei gliedert sich die Schau in zwei Teile: Neben einem Kinoraum, in dem zeitgenössische Filme mit Göppinger Bezügen zu sehen sind, führen vor allem Fotos, aber auch Objekte aus der Zeit, den Wandel Göppingens vor Augen.
Begleitprogramm:
BUCHVORSTELLUNG„Stadt im Wandel. Göppingen in den Jahren 1955 bis 1980“
Begrüßung: Almut Cobet, Erste Bürgermeisterin
Einblicke in das Buch: Ilona Abel-Utz, Alfred Kirchner (online) und Dr. Dominik Gerd Sieber
Mittwoch, 17.07.2024, 19 Uhr
Stadthalle Göppingen, Märklinsaal
Eintritt frei
VORTRAG von Dr. Karl-Heinz Rueß, Göppingen
Auf dem Weg zur modernen Stadt. Planen und Bauen in Göppingen in den 1960er und 1970er Jahren
Dienstag, 24.09.2024, 19 Uhr
Museum im Storchen
Eintritt frei
STADTFÜHRUNGEN
Göppingen im Wandel
Mittwoch, 31.07.2024, 17 Uhr
Mittwoch, 07.08.2024, 17 Uhr
Mittwoch, 21.08.2024, 17 Uhr
Mittwoch, 04.09.2024, 17 Uhr
Mittwoch, 18.09.2024, 17 Uhr
Freitag, 11.10.2024, 17 Uhr
Teilnahme frei
AUSSTELLUNGSFÜHRUNGEN
Sonntag, 04.08.2024, 11 Uhr
Dienstag, 17.09.2024, 15 Uhr
Mittwoch, 16.10.2024, 15 Uhr
Donnerstag, 24.10.2024, 15 Uhr
Museumseintritt, Anmeldung nicht erforderlich
Termine für Gruppen auf Anfrage