Litauen 1941: Der jüdische Junge Isaak Komras aus Vilnius (damals Wilna) wird nach dem deutschen Einmarsch mit seiner Familie in das Ghetto seiner Heimatstadt eingewiesen und in der Folge mit seinem Cousin und weiteren Verwandten nach Estland deportiert, wo sie in verschiedenen Lagern beim Ölschieferabbau Zwangsarbeit leisten mussten. Nach dem Anrücken der Roten Armee wurden sie in weitere KZs verschleppt. Der junge Isaak und sein Cousin überlebten und kamen nach der Befreiung nach Heidenheim, wo Isaak im November 1945 kurz vor der Auswanderung in die USA im Alter von 17 Jahren starb und auf dem Göppinger jüdischen Friedhof beerdigt wurde. – Von Isaak Komras gibt es keine Selbstzeugnisse, aber über den historischen Hintergrund vieler seiner Leidensstationen ist so viel bekannt, dass man sein Schicksal rekonstruieren kann. Die Autorin Sybille Eberhardt konkretisiert, was diesem jungen Menschen widerfahren ist, auf dessen Grabstein steht: „Zum ewigen Gedenken an unseren geliebten Jitzchak, der in seiner Jugend hinweggerafft wurde“.