Der Klimawandel stellt nicht nur Menschen, sondern auch andere Lebewesen vor Herausforderungen. Etliche Arten halten den veränderten Lebensbedingungen nicht stand und sind vom Aussterben bedroht. Um sie zu retten, werden in jüngster Zeit auch gentechnische Methoden vorgeschlagen. Wildlebende Tier- und Pflanzenarten sollen durch genetische Modifikationen widerstandsfähiger gegen Hitze, Trockenheit oder Schädlinge gemacht werden. Doch diese Anwendung ist umstritten: Dürfen wir in den Genpool wilder Arten eingreifen? Müssen wir das angesichts unserer Verantwortung für den Klimawandel sogar tun? Wollen wir wirklich genveränderte Arten in naturnahen Ökosystemen freisetzen?
Die Veranstaltung will eine differenzierte Meinungsbildung ermöglichen, die auch ethische Fragen berücksichtigt. Unter Anleitung der Umweltethikerin Uta Eser werden unterschiedliche Facetten der Technik ausgeleuchtet und diskutiert. Im Format einer Unterhausdebatte sind die Teilnehmenden eingeladen, Position zu beziehen und sich ein Urteil zu bilden.
Zur Referentin: Dr. Uta Eser ist Biologin und Umweltethikerin. Seit 30 Jahren bearbeitet sie in Forschung und Bildung ethische Grundfragen des Naturschutzes. Im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz erstellt sie derzeit einen Leitfaden zur Bewertung der Freisetzung gentechnisch veränderter Arten. Seit Sommer 2024 ist sie Mitglied des Deutschen Ethikrates.