
Zu den befremdlichsten Kapiteln europäischer Kulturgeschichte gehörten die Kriegserwartung und -sehnsucht, die auch und gerade die Intellektuellen Europas am Vorabend des Ersten Weltkriegs erfasst hatten. Dessen Ausbruch schrieben und malten Kunst- und Kulturschaffende geradezu herbei. Mit ihren Werken unterstützten sie den patriotischen Furor in allen kriegsbeteiligten Ländern. Die Liste der freiwillig in den Krieg gezogenen Künstler liest sich wie ein ‚who is who‘ der Klassischen Moderne. Die Konfrontation mit der Wirklichkeit ließ jedoch schon bald die Euphorie der Ernüchterung weichen. Viele kehrten - wenn überhaupt - körperlich verwundet und seelisch versehrt zurück. Ihre Kunst diente fortan der Aufarbeitung und Traumabewältigung.
Der Vortrag hinterfragt die Motive der anfänglichen Kriegsbegeisterung und begleitet Maler und Bildhauer durch ihre Kriegserlebnisse. Dabei wird ein fundamentaler Wandel der Ein- und Darstellungen zu beobachten sein. Zugangslinks werden nur während unserer Öffnungszeiten versandt.