
Vielfach sind die Wege von Menschen im Johannesevangelium zu Jesus hin, bei Nacht und Tag, fragend oder zweifelnd … Jesu Wege und Reden sind ihnen im Johannesevangelium aber nicht so ohne weiteres zugänglich oder gar einsichtig. Es versteht sich als Hilfe, diesen Weg zu Gott, der Jesus selber ist, immer besser zu verstehen und gehen zu können.
Erfahrungsgemäß ruft das Johannesevangelium bei den Lesenden sehr unterschiedliche Reaktionen hervor. Manche lieben die Ich-bin-Worte Jesu und seine wunderbaren Zeichen, andere fühlen sich ihm fremd, weil sie ihn eher göttlich abgehoben als menschlich nahe empfinden. Während die einen von der Bildsprache des Verfassers fasziniert sind, finden andere diese zu weit weg von der Wirklichkeit. Und während die einen im Verfasser vor allem den Botschafter der Liebe sehen, stört andere seine scharfe Polemik gegen Andersdenkende, besonders gegen „die Juden“. Eines ist jedoch nicht zu übersehen: Das Johannesevangelium ist eine erstaunlich radikale Neuauslegung der Verkündigung Jesu – auf dem Hintergrund einer besonderen Gemeindesituation.
Sein Hauptanliegen formuliert der Evangelist selber am Schluss des Evangeliums: „damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem (Jesu) Namen“ (20,31). Er will mit seinem Evangelium also eine Antwort auf die zentrale und zeitübergreifende Frage der Menschen geben: Wie und wo findet er/sie ein sinnvolles, geglücktes Leben?
Bei dieser Online-Veranstaltung erschließt die Referentin im Johannesevangelium Anliegen, rote Fäden, theologische Akzente und manch Unverstandenes und Unerwartetes. Sie bringt zugleich in der Art der Zugänge Bibel und Leben in Beziehung. Lassen Sie sich anregen davon!