Bestimmt die Wirtschaft die Demokratie – oder die Demokratie die Wirtschaft?

Vortrag

Tech-Konzerne beeinflussen über Algorithmen die öffentliche Meinungsbildung, Großunternehmen treffen durch Standortentscheidungen politische Weichenstellungen. Gleichzeitig zwingen EU-Gesetze Konzerne zu neuen Menschenrechtsstandards, stoppen Bürgerproteste Großprojekte, verändern CO₂-Steuern ganze Industrien. All das wirft eine alte Frage neu und dringlich auf: Bestimmt die Wirtschaft die Demokratie – oder die Demokratie die Wirtschaft?

Und doch trennt diese Frage, was längst miteinander verflochten ist – sagt zumindest Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut an der Universität Tübingen. Statt Wirtschaft und Demokratie als getrennte Sphären zu verstehen, die einander dominieren wollen, lädt er dazu ein, sie als ineinandergreifende Praktiken zu behandeln – als Orte gemeinsamer Verantwortung und Mitgestaltung. Daraus ergeben sich neue, weiterführende Fragen:

-Was kann die Wirtschaft – und was kann die Demokratie besonders gut?

-Wie dienen Unternehmen dem demokratischen Zusammenleben?

-Welchen demokratischen Rahmen braucht der wirtschaftliche Wettbewerb?

-Und: Sind Unternehmen damit nicht auch politische Akteure?

Diesen Fragen gehen wir im Rahmen eines Vortrags mit anschließendem Gespräch zu Machtkritik und Mitbestimmung, demokratischer Ordnung und unternehmerischer Mitverantwortung nach – offen, dialogisch und mit Blick auf die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit.

Dr. Christopher Gohl ist seit April 2025 der Geschäftsführer des Weltethos-Instituts. Er forscht und lehrt bereits seit 2012 am Weltethos-Institut an der Universität Tübingen zur Entstehung und Wirkung von Werten, Tugenden, Normen und Rechten, besonders Menschenrechten; zur Ethik in Unternehmen und Wirtschaft und zur lernenden Demokratie.

Das Weltethos-Institut Tübingen engagiert sich auf Grundlage der Weltethos-Prinzipien „Menschlichkeit“ und „Goldene Regel“ für die Werte "Gewaltlosigkeit", "Gerechtigkeit", "Wahrhaftigkeit", "Partnerschaftlichkeit der Geschlechter" und "ökologische Verantwortung" als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Wertegrundlage verstärkt Dialogfähigkeit, Kooperation und Innovation und ermöglicht in einer Gemeinschaft von Unterschiedlichen Lösungen für die globalen Herausforderungen im 21. Jahrhundert zu erarbeiten.

Do 12.2.26 19:00 – 21:00 Uhr
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10,00 € (erm. 5,00€)
05.02.2026

Kath. Erwachsenenbildung Kreis Göppingen e.V.

Rebecca Bärtle
07161 - 96336-20
info@keb-goeppingen.de
Verein

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